Jedes Werk erfordert eine tiefe innere Bereitschaft.
Um einen bestimmten Zustand ausdrücken zu können, muss ich ihn selbst durchleben – ihn spüren, verkörpern und durch mich hindurch fließen lassen.
Manche Werke „reifen“ über Monate hinweg, während ich innerlich wachse, um dem zugrunde liegenden Konzept begegnen zu können.
Ich zwinge die Leinwand nicht zur Vollendung.
Meine Aufgabe ist es, dem Prozess treu zu bleiben und der Energie zu erlauben, sich auf der Leinwand zu zeigen.

Der Prozess
In meiner Arbeit verwende ich Mixed Media auf Leinwand, um die vielschichtige Komplexität von Emotionen und Seinszuständen zu erkunden.

Für mich ist Kunst weder Dekoration noch Unterhaltung.
Sie ist die Schaffung neuer Räume der inneren Stärke – Quellen für Wachstum und Wandlung.
Jedes meiner Werke ist eine Einladung zu einer inneren Reise – für jene, die bereit sind, sich selbst jenseits äußerer Formen zu begegnen.

Meine Bilder geben keine Gefühle vor.
Ich schaffe einen Raum der Begegnung – für jene, die eine innere Resonanz spüren und bereit sind, ihrer eigenen Reise in Kontakt mit diesen Zuständen zu begegnen.
Ich arbeite direkt mit der Natur von Energie – ohne sie als „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten.
Ich begegne auch dem, was innere Reibung oder Widerstand auslöst – weil genau das inneres Wachstum erfordert.

Meine Philosophie
Das Leben ist die Grundlage meiner Kunst. Ich strebe nicht nach Perfektion –
ich suche Wahrheit.
In meinen Arbeiten geht es nicht um Selbstinszenierung,
sondern um Räume der Kraft, die wirken können.
Dieses „Über mich“ ist keine Biografie, sondern ein Gespräch – lebendig, ehrlich und offen.

Was bedeutet es, dass du keine persönlichen Gefühle auf die Leinwand überträgst?

Ich bin sehr achtsam mit dem Raum, den ich schaffe.
In der Arbeit versuche ich leer zu sein.
Ich male nicht im klassischen Sinne – ich forme Bedeutung, nicht Oberfläche.
Ich erschaffe Bilder, die Konzepte und Energien tragen.
Stille ist dabei entscheidend – ich höre keine Musik, kein Radio.
Wenn ich etwas erschaffe, dann nicht als Ausdruck meiner Emotionen, sondern als Spiegel der Natur von Energien.
Denn alles kann anders sein, als es scheint.



Was verstehst du unter emotionalen Ressourcen in deiner Kunst?

Emotionale Ressourcen sind für mich innere Quellen – unsere Fähigkeit, tief zu fühlen.
Ich glaube, dass wir letztlich alle nach Zuständen suchen.
Ich lerne von den Energien selbst, lasse sie durch mich hindurchgehen.

Mich interessiert: Woraus bestehen unsere Zustände?
Wie entstehen sie, wie verändern sie sich?
Jede Arbeit ist ein intuitives, inneres Forschungsfeld.



Warum brauchen manche Bilder lange?
Manchmal braucht es Reife – emotional und körperlich – um eine bestimmte Energie überhaupt tragen zu können.

Meine erste eigene Arbeit entstand aus dem Wunsch, ein Bild zu schaffen, das Kraft gibt.
Die Idee war da – aber ich konnte nicht beginnen.
Ich wartete – auf mich selbst.

Heute weiß ich: Manche Werke entstehen noch nicht auf der Leinwand, sondern in mir.




Warum ist dir die Freiheit des Betrachters so wichtig?

Ich möchte niemandem Gefühle oder Bedeutungen aufzwingen.
Jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte mit.
Manche finden etwas in meinen Arbeiten, andere nicht – beides ist in Ordnung.

Kunst sollte Raum geben für das eigene Erleben.
Ich weiß: Was auf der Leinwand ist, lebt weiter.
Wenn ein Werk das Atelier verlässt, beginnt sein eigener Weg.

Ich bitte nur um eines: Achtsamkeit.
Das ist eine Bitte – und vielleicht auch eine Warnung.

Curatorial Portfolio
This portfolio presents a curated selection of works created by AVROS in 2025.
Each piece reflects a personal visual language shaped by structure, silence, and presence.
Download the PDF to view a condensed overview of the artist’s practice.
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